Das Schutzfaktorenkonzept

Das Schutzfaktorenkonzept

Unter schützenden Faktoren werden Eigenschaften der sozialen Umwelt verstanden, welche die Wahrscheinlichkeit psychischer Störungen senken bzw. die Wahrscheinlichkeit eines positiven bzw. gesunden Ergebnisses erhöhen. Wustmann (2016) erläutert: „Schützende Bedingungen erhöhen also die Wahrscheinlichkeit, dass ein Kind gegenüber Belastungen besser gewappnet ist und erfolgreicher mit Problemsituationen umgehen kann“ (S. 46). Schützende Bedingungen lassen sich nach Wustmann (2016) in drei Kategorien einteilen:

  • Kindbezogene Faktoren (Eigenschaften, die das Kind von Geburt an aufweist)
  • Resilienzfaktoren (Eigenschaften, die das Kind in der Interaktion mit seiner Umwelt sowie durch die erfolgreiche Bewältigung von altersspezifischen Entwicklungsaufgaben im Verlauf erwirbt)
  • Umgebungsbezogene Faktoren (Merkmale innerhalb der Familie und im weiteren sozialen Umfeld).

Diese drei Bereiche stehen miteinander in Wechselwirkungen, sie können somit nicht isoliert betrachtet werden. Der Schwerpunkt der Förderung soll möglichst bei den Resilienzfaktoren und bei den umgebungsbezogenen Schutzfaktoren stattfinden. Mehrere schützende Faktoren summieren sich gegenseitig. Kinder mit diesen multiplen Schutzindikatoren bleiben bei widrigen Lebensumständen in ihrer Entwicklung eher unbeeinträchtigt (vg. Wustmann, 2016).

Des Weiteren kann eine sichere Bindung und die Förderung der Selbstwirksamkeit die psychische Widerstandskraft stärken.